Mittwoch, 10. September 2014

Kochkäse und Kindheitserinnerung ...


Als waschechte Meenzerin liebe ich Handkäse und so war ich letzte Woche mit einem lieben Freund zum "Hondkees esse" in einer rheinhessischen Straußi (= Straußwirtschaft). Wow, war das ein Handkäse! Ein echter Handkäse ... nicht das, was man im Supermarkt heutzutage so als Handkäse kaufen kann.
In drei Variationen gab es ihn: Handkäse mit Musik, mit Schmand-Schnittlauch-Soße oder auf mediterrane Art mit Balsamico-Senfsauce und Tomatenpesto. Ich hatte mir den Handkäse auf mediterrane Art bestellt, sehr lecker, das muß man mal probiert haben! Dummerweise habe ich ganz vergessen, davon ein paar Photos zu machen.
Kleines Update, denn mittlerweile kann ich auch noch eine Collage vom "Handkäse auf mediterrane Art" nachliefern ...



Allerdings hat mich dies auf die Idee gebracht, daß ich Handkäse vielleicht ja selbst herstellen könnte. Nun, es ist ein wenig aufwendig und so habe ich die Handkäseherstellung doch erst einmal aufgeschoben.
Dann fiel mir aber ein, daß ich ja - als kleine Entschädigung sozusagen - Kochkäse, den ich ebenfalls sehr gerne mag, selbst herstellen könnte, diesen hat schon meine Urgroßmutter selbst gemacht. Es gibt übrigens drei Dinge, die für mich untrennbar mit meiner Urgroßmutter verbunden sind ... Kochkäse, Lattwersch und Matzen ...

Kindheitserinnerungen ... meine Urgroßmutter im einfachen schwarzen Kleid mit kurzen Ärmeln, darüber eine Kittelschürze, am alten Herd, der noch mit Holz befeuert wurde ... schwarze Kochtöpfe, in denen gekocht wurde ... Marmelade und Gelee wurde in großen weißen Emaille-Schüsseln mit blauem Rand gekocht ...

Nun gut, zurück zum Kochkäse. Jaaa, ich habe ihn dann selbst hergestellt ... allerdings habe ich mir den ersten Schritt gespart und als Grundlage schon gleich Quark genommen und so hab ich ihn gemacht ...




  • Ein Sieb mit einem Leinentuch auslegen und auf eine Schüssel setzen, den Quark hineingeben, die Enden des Tuches zusammendrehen und Flüssigkeit aus dem Quark pressen. (Den Quark muß man so lange abtropfen lassen, bis er trocken und krümelig ist. Ich habe zwischendurch immer mal wieder Flüssigkeit rausgepreßt, so daß ich ihn nach ca. 12 Stunden schon weiterverarbeiten konnte.)

  • Den Quark zerkrümeln und mit Natron und Salz vermischen. Die Masse muß ab und zu durchgemischt werden (da sie beim Reifungsvorgang fest wird, muß man sie mit einer Gabel zerpflücken).


    Die Masse ist reif, wenn sie eine gelbliche Farbe angenommen hat und ganz glasig ist. Das hat bei mir ca. 3 Tage gedauert.



  • Auch wenn es "Koch"käse heißt, die Masse darf nicht kochen. In einer Schüssel im Wasserbad Butter flüssig werden lassen, die Käsemasse grob zerkleinern und hineingeben. Mit dem Schneebesen rühren,


    zwischendurch immer ein klein wenig Milch zugießen,


    wenn alles schön cremig geworden ist, Pfeffer und Kümmel zugeben. Noch ca. 10 Minuten weiterrühren,


    dann die Schüssel aus dem Wasserbad nehmen und rühren, bis die Masse erkaltet ist.



  • Die noch cremige Masse in ein Keramiktöpfchen oder ähnliches füllen und im Kühlschrank erkalten lassen.



Die Zutaten:

500 g Speisequark (ich habe Magerquark genommen)
1 Teel. Natron
1 Teel. Fleur de Sel
2 Tassen (300 ml) Milch
1 Teel. Kümmel
Pfeffer

Meine Urgroßmutter hat immer noch ein Eigelb eingerührt, damit der Käse eine schöne goldgelbe Farbe bekommt. Da die Masse aber nicht gekocht wird, lasse ich das Eigelb vorsichtshalber weg.


Eigentlich frühstücke ich ja unter der Woche nie ... aber heute habe ich mir ein leckeres Kochkäse-Brot gegönnt ...



Demnächst probiere ich den Kochkäse mit Buttermilch und ein wenig Sahne ... Quark steht schon im Kühlschrank! :-)


... und wer jetzt vielleicht Lust bekommen hat, sich auch an selbstgemachtem Kochkäse zu versuchen, dem wünsche ich viel Spaß und gutes Gelingen!


Eure Chalisa


Montag, 8. September 2014

Wo ist nur der Sommer hin?


Kaum war er da, war er auch schon wieder fort ... der Sommer, jedenfalls kommt es mir so vor ... wie schnell vergeht doch die Zeit, jetzt blühen schon die Sedümer ...



Die Wespenspinne (Argiope bruennichi) habe ich zum ersten Mal im Garten gesichtet.



Microcephalus-Hybride Lemon Queen hat nur zwei Stengel, ist aber sehr reichblütig und öffnet unentwegt zitronengelbe Blüten (übrigens ein schöner Kontrast zu dem dunklen, rötlich überlaufenen Laub der Aster laevis "Calliope", die gleich daneben steht).



Die namenlose rosa Aster blüht schon seit ein paar Wochen, während Aster dumosus Lady in Blue gerade die ersten Blüten öffnet. Die purpurrosa Blüten der spätblühenden Physostegia virginiana Vivid und der unermüdlich blühende Ehrenpreis Pink Damask bringen ebenso Farbe ins Gemüsebeet.



Schon im August begann diese mir unbekannte Aster zu blühen, ein Geschenk einer Gartenfreundin. Nachdem ich meine Pflanzenbilder aktualisiert habe, habe ich den Namen dieser Aster wiedergefunden ... Aster amellus Veilchenkönigin.



Heliopsis helianthoides var. helianthoides und  Coreopsis grandiflora Sunray, das schon seit Anfang Juni blüht, leuchten in der Umrandung der Gemüsebeete. Tanacetum parthenium und Santolina chamaecyparissus Edward Bowles blühen nach Rückschnitt weiter bzw. wieder.



Auch die Sonnenhüte schieben immer noch Blüten nach. Bei Geranium Azure Rush (ebenso wie bei "Rozanne") heißt es, es wird durchgeblüht ... einfach klasse. Überhaupt blühen einige Geraniümer gerade, z. B. auch Havanna Blues (rechts oben).


Die ersten Blüten zeigt Tricyrtis formosana, ich hoffe, die anderen Krötenlilien werden bald folgen ...



Nach einem insgesamt wundervollen Hemerocallis-Sommer schiebt die Mini-Stella nun wieder viele Blütenstiele und hat schon die ersten Blüten geöffnet. Auch eine namenlose Hemerocallis remontiert wieder, wie sie es schon im alten Klostergärtchen getan hat. Zu meiner großen Überraschung remontiert auch eine Hemi-Fehllieferung. Na, wenn sie remontiert, freue ich mich doch über den namenlosen Neuzugang und hoffe, daß das Wetter es zuläßt, daß sie auch ihre Blüten noch öffnet ...



... so schöne Blüten hatte sie im Juni.



Gestern habe ich mit Gartenfreundinnen ein paar offene Gärten in Rheinhessen besucht (Bilder davon kommen noch) ... ganz ohne Pflänzchen - wie eigentlich geplant - bin ich dann aber doch nicht nach Hause gekommen ... Zukünftig darf also auch Aster sedifolius Nanus den Herbstgarten verschönern.


Habt eine schöne Woche!