Sonntag, 27. Februar 2011

Mutter Natur läßt sich nicht aufhalten ...

... allein ich bin zu ungeduldig. Das Wochenende war hier grau und diesig, aber gestern zeigte sich doch kurz einmal die Sonne. Also habe ich mich zum kleinen Gartenrundgang aufgemacht, und konnte sehen, daß Mutter Natur den Kälteeinbrüchen die kalte Schulter zeigt.




Auf der Elfenwiese habe ich das erste Blütenköpfchen bei einem Veilchen entdeckt. Während Geranium "Lilly Lovell", Frauenmantel und Kaukasus-Vergißmeinnicht erstes zaghaftes Grün zeigen, glänzt der Polsterehrenpreis schon mit einem stattlichen Austrieb. Der sibirische Storchschnabel zeigt mehr und mehr roten Austrieb.



Bei den Zwergiris finden sich nun dicke Blütenköpfe, sie werden wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, hoffe ich. Madonnenlilie und Zierlauch erinnern mich, wo ich sie geerdet habe. Während der Waldsalbei gelbgrün austreibt, schenkt mir die "Princess" noch immer wunderschöne Blüten und der Goldlack entfaltet bei den milden Temperaturen seine Blätter in strahlendem Grün.



Die Elfenblume "Frohnleiten" hat im letzten Jahr durch Pflanzaktionen etwas gelitten. Aber sie hat sich gut erholt und ihr buntes Laub schmückt nun wieder das Beet.



Beim Spaziergang zum Markt am Samstagmorgen sah ich in einem Vorgarten Hortensien mit dicken schwellenden Knospen. Das hat mich veranlaßt, mir meine Hortensie gleich mal genauer anzuschauen und siehe da, auch sie zeigt Leben. Die einjährige Mondviole hat gekeimt und sich schon zu einem ordentlichen Pflänzchen am Wegesrand entwickelt. Am Sitzplatz streckt Hosta "Honeybells" mir keck ein Hörnchen entgegen und auch die Hemerocallis "Maikönigin" hat es nun eilig, ihre Triebe zu zeigen.


Nein, nein, kein Unkraut, sondern das erste Grün meiner weißen Karparten-Glockenblume ...



Mit und ohne Namen, die Semperviven zeigen satte Farben.



Mein Lernziel in puncto Geduld für die nächste Woche:
"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht."
Afrikanisches Sprichwort, Sambia

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche !

Sonntag, 20. Februar 2011

Montag, 14. Februar 2011

Detektivarbeit ...

... oder: Auf Spurensuche im Klostergärtchen. Bewaffnet mit der Digi habe ich mich am Sonntagnachmittag auf Spurensuche im Klostergärtchen begeben. Der Sonnenschein hat mich vom Schreibtisch in den Garten gelockt. Man muß im noch unaufgeräumten Garten schon genau hinschauen, sonst entgeht einem gar manches. Mein erstes Zielobjekt

Zwanenburg Bronze,

der seine Blüten sicher dieser Tage öffnen wird. Mißtrauisch beäugt bei meinem Tun von einem Amselmännchen, wahrscheinlich fürchtete es um sein Futterschälchen.



Jacob, von vergangenem Eis und Schnee arg gebeutelt, blüht trotzdem reich.



Ein fröhlicher gelber Farbtupfer ist der Winterjasmin. Schneeglöckchen und Krokus Cream Beauty tragen Blütenköpfchen. Die Rosen treiben schon aus, ebenso Spornblume und Pflaumeniris.



Auf der Elfenwiese bringt der purpurne Austrieb des Baldrians Farbe ins Beet.



Neues Leben erwacht bei der panaschierten Sterndolde und der Agastache, der Sibirische Storchschnabel zeigt rote Hörnchen und die Zwergiris, von der ich befürchtet hatte, daß ich sie  bei der  Sanierung des Beetes unfreiwillig entsorgt hätte, treibt munter am alten Platz aus. 



Helleborus orientalis Metallic Blue hat mich sehr lange auf die erste Blüte warten lassen. Dieses Jahr hat sie reichlich Blütenstiele.



In den Pflanzsteinen der Gehegeumrandung bildet die Zitronen-Katzenminze schon einen kleinen Busch, die Bergminze daneben hat wie auch die Akelei zartes frisches Grün. Im Spätsommer des vergangenen Jahres habe ich einige Olivenkraut-Pflanzen gesetzt. Sie sind nicht sehr winterhart, haben diesen Winter aber alle bis jetzt unbeschadet überstanden.



Zwischen Haselnußlaub kommt der Waldmeister zum Vorschein. Das Plätzchen scheint ihm zu gefallen.



Die Fetthenne Strawberries and Cream und das panaschierte Oktoberle stehen in den Startlöchern. Im Trollwäldchen zeigen Lungenkraut Opal, Frühlingsplatterbse und die weiße Chrysantheme erstes Leben. Zu meiner großen Freude zeigt auch das Leberblümchen Blue Jewel schon erste Blütenköpfchen.



Rispensteinbrech und Sempervivum erstrahlten im Sonnenlicht.



Gelassen blickt auf der Elfenwiese eine Elfe auf das unaufgeräumte Beet in der Nachmittagssonne.



Wieder zurück in der Wohnung und mit neuem Schwung am Schreibtisch dachte ich, etwas Hintergrundgeräusch, um das laute Zwitschern der Vögel zu übertönen, wäre vielleicht nicht verkehrt und habe den Fernseher eingeschaltet. Der Schreibtisch war dann erst einmal vergessen, denn ich habe direkt in die Sendung Heim + Garten geschaltet. Da gab es zwei sehr schöne Berichte.

In dem einen Bericht ging es um die Prinzessinnengärten in Berlin. Seit Sommer 2009 wird auf  6000 qm angemietetem  ehemals brachliegenden Gelände gegärtnert was das Zeug hält. Das Gelände mußte erst einmal von Müll befreit werden.  Da der Boden dort zu sehr belastet ist, werden Kräuter und Gemüse in 800 Bäckerkisten angebaut. In 300  Reissäcken werden Pflänzchen vorgezogen. Es wird biologisch gegärtnert. In den Prinzessinnengärten werden vor allem alte Sorten und seltene Kulturpflanzen gezogen. Jeder, der möchte kann mitmachen.  So kommen sehr unterschiedliche Menschen zusammen, die sich gegenseitig bereichern und voneinander lernen. Ich finde: Ein tolles Projekt. Schade, daß Berlin so weit weg ist ...

Der 2. Bericht handelte von dem Eden Project in Cornwall, nach einer Idee des Archäologen und Gartenliebhabers Tim Smits. Ein botanischer Garten, dessen Gewächshäuser zur Zeit die größten der Welt sind.


"Pflanzen sind unsere Hauptlebensader ... Gärtnern ist wirklich wichtig. Es ist mehr als ein Hobby, viel mehr - es ist das Leben selbst."


Mit diesen  Sätzen von Tim Smits wünsche ich Euch allen einen schönen Valentinstag.


Samstag, 5. Februar 2011

Ein Hauch von Frühling ...

Meine Semps des Monats Februar 2011: Fernanda


Zuerst einmal stand wieder die Wahl der Semps des Monats an. Wer die Wahl hat, hat die Qual. So viele schöne Semperviven, welche soll nur die Semps des Monats Februar werden? Meine Wahl ist auf Fernanda gefallen, weil sie so zart wirkt und ungeschützt den Winter bis jetzt unbeschadet überstanden hat. Ich hoffe, daß sie nun auch noch die restliche Winterzeit gut übersteht.

Seht selbst, wie schwer die Wahl war. Hier ein paar der Kandidaten, unter denen ich zu wählen hatte:


Blue Bird



Bruneifolium



Cherry Vanilla



Grenadier



Heigham Red



Issey Miyake



Laki



Wittenburg



Aber das Klostergärtchen hat ja noch ein bißchen mehr zu bieten als Semperviven. Heute bin ich bei 12,5 °C durch das Klostergärtchen spaziert und habe nach den ersten Frühlingsboten gesucht, nach langer Zeit wieder einmal ohne Handschuhe und abgefrorene Finger. Schaut, was ich entdeckt habe:

Das Karparten-Lungenkraut hat tatsächlich schon die ersten Blüten geöffnet.



Die Helleborus foetidus gibt im Winter immer ein tolles Bild ab. Unten im Bild sieht man die Kinderstube der H. foetidus. Die ersten Krokusse zeigen schon ihre Spitzen. Auf der Elfenwiese präsentiert die Taglilie Night Embers schon einen schönen Austrieb. Und am Klostergartenweg lacht mich der frische grüne Austrieb des Purpurleinkrauts an.



Die Princess zeigt ihre schönen Blüten und trägt noch viele Knospen. Im Trollwäldchen habe ich noch eine zweite Princess. Leider ist ihr jetziges Plätzchen nicht so schön und deshalb habe ich heute Mittag beschlossen, sie darf ins Beet zu ihrer Schwester umziehen.



Auch der Kreta-Oregano auf dem Mauerbeet hat den Winter bis jetzt gut überstanden.



So ein kleiner Frühlingshauch erfreut doch des Gärtners Herz - der nächste Frühling kommt bestimmt ...